Umkehrosmoseanlagen (UO) gehören heute zum Standard in der industriellen Wasseraufbereitung. Ob in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, in der Pharma- und Chemieproduktion oder in Kraftwerken – überall dort, wo hochreines Wasser benötigt wird, spielen Membranen eine zentrale Rolle.

Damit eine Umkehrosmoseanlage jedoch zuverlässig arbeitet, ist sie auf eine gleichbleibend hohe Rohwasserqualität angewiesen. Kommt es zu unzureichender Vorbehandlung, können Ablagerungen, Fouling oder mechanische Schäden die Lebensdauer der Membranen drastisch verkürzen. Ein aktuelles Projekt bei einer Flusswasseraufbereitungsanlage hat dies deutlich gezeigt.

Membranaustausch an einer Umkehrosmoseanlage

Foto: Es sind deutliche Ablagerungen von Sand und Kies auf den Umkehrosmosemembranen zu sehen, welche zu irreversibel schäden geführt haben. 

Der konkrete Fall: Membranaustausch nach Partikelschäden

Bei einer von uns betreuten Fremdanlage stand ein Membranaustausch an. Schon beim Ausbau zeigte sich ein eindeutiges Bild:

  • Auf den Membranen hatten sich Sand- und Kiespartikel abgelagert.

  • Diese Fremdstoffe führten zu mechanischem Abrieb auf der Membranoberfläche.

  • Auch die Druckrohre waren sichtbar in Mitleidenschaft gezogen.

Solche Schäden entstehen nicht über Nacht. Sie sind ein Hinweis darauf, dass die vorgeschaltete Vorbehandlung das Rohwasser nicht ausreichend von Partikeln befreit hat. Das Resultat: Die empfindlichen Umkehrosmosemembranen mussten weit früher als geplant ersetzt werden.

Druckrohrprüfung auf Schäden bei einer Umkehrosmoseanlage

Foto: Sichtprüfung der Druckrohre auf Schäden und Verschleißerscheinungen.

Warum Vorbehandlung so wichtig ist

Eine Umkehrosmosemembran wirkt wie ein sehr feines Sieb – sie trennt gelöste Salze, organische Substanzen und Mikroorganismen vom Wasser. Doch sie ist nicht dafür ausgelegt, grobe Partikel oder Sand zurückzuhalten. Diese müssen vor Eintritt in die Membran zuverlässig entfernt werden.

Typische Vorbehandlungsschritte sind:

Fehlt ein solcher Schutz, erreichen Partikel die Membran und verursachen Schäden, die nicht nur kostenintensiv sind, sondern auch die Betriebssicherheit der gesamten Anlage gefährden.

Folgen unzureichender Vorbehandlung

Die Konsequenzen sind weitreichend:

  1. Vorzeitiger Membranaustausch – Membranen, die eigentlich 5–7 Jahre halten könnten, müssen nach 1–2 Jahren ersetzt werden.

  2. Höherer Energieverbrauch – verschmutzte Membranen erhöhen den Differenzdruck, Pumpen müssen mehr leisten.

  3. Folgeschäden – nicht nur die Membranen, auch Druckrohre, Pumpen und Ventile können Schaden nehmen.

  4. Produktionsrisiken – Ausfälle oder eingeschränkte Wasserqualität können den Betrieb ganzer Produktionslinien gefährden.

  5. Steigende Betriebskosten – Ersatzteile, Energie und unproduktive Stillstandzeiten summieren sich.

Austausch der Membrane an einer Umkehrosmoseanlage

Foto: Foto vom Membranaustausch an der Fremdanlage.

Wirtschaftliche Betrachtung: Membranaustausch vs. Vorbehandlung

Ein Membransatz für eine industrielle Anlage kostet schnell mehrere zehntausend Euro. Hinzu kommen Arbeitskosten für den Austausch sowie Ausfallzeiten.

Dem gegenüber stehen Investitions- und Betriebskosten für eine optimierte Vorbehandlung, die langfristig deutlich günstiger ist. Selbst zusätzliche Stufen wie eine Ultrafiltration oder eine chemisch-physikalische Fällungs- und Flockungsstufe amortisieren sich oft schon nach wenigen Jahren – allein durch die eingesparten Membrankosten und die höhere Betriebssicherheit.

Unser Ansatz: Ursachen beheben, nicht nur Symptome behandeln

Bei ALMAWATECH sehen wir den Membranaustausch nicht isoliert. Wir betrachten immer auch die Ursache für den Schaden. Dazu gehören:

  • Analyse der Membranoberflächen (Ablagerungen, Foulingarten).

  • Überprüfung der Vorbehandlungsanlage (Filtration, Fällmittel, Betriebsführung).

  • Wasseranalysen (Trübung, CSB, TOC, Eisen/Mangan, Schwebstoffe, Partikelgrößen).

Auf dieser Basis entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen, die sicherstellen, dass die neuen Membranen dauerhaft geschützt sind. Denn ein Membrantausch ist nur die halbe Lösung – erst die richtige Vorbehandlung macht den Betrieb wirtschaftlich und nachhaltig.

Fazit: Schutz statt Reparatur

Der Fall in der Flusswasseraufbereitungsanlage zeigt: Sand und Kies im Rohwasser können eine Umkehrosmoseanlage in kürzester Zeit massiv schädigen. Der Austausch von Membranen ist dann nur eine kurzfristige Notmaßnahme.

Langfristig entscheidend ist eine robuste und abgestimmte Vorbehandlung, die das Rohwasser zuverlässig aufbereitet und die empfindlichen Membranen schützt.

Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihre Umkehrosmoseanlage zuverlässig arbeitet, hohe Standzeiten erreicht und wirtschaftlich betrieben werden kann, unterstützen wir Sie gerne – vom Membranaustausch bis hin zur Optimierung der Vorbehandlung.